ISMS für kleine Unternehmen: Praktische Tipps zur Umsetzung und Kostenkontrolle

ISMS für kleine Unternehmen – zwei Figuren stehen um ein Klemmbrett mit ISMS Tipps. Eine Figur hält ein Schutzschild, eine eine große Euro Münze. Von dem Klemmbrett geht ein steigender Graph aus.

Ein Informationssicherheitsmanagementsystem verändert den Blick auf Prozesse. Es schärft die Frage, wer worauf Zugriff besitzt, welche Systeme kritisch laufen, welche Abläufe dokumentiert sind – und welche nicht. In großen Konzernen entstehen dafür eigene Abteilungen. In kleinen Unternehmen fehlt oft die Kapazität. Das Risiko aber bleibt dasselbe. Datenverlust trifft nicht weniger hart, nur weil er in kleinerem Maßstab geschieht.

Die Annahme, ein ISMS ließe sich nur mit großem Aufwand realisieren, greift zu kurz. Vieles hängt nicht an der Größe des Unternehmens, sondern an der Klarheit der Strukturen. Wer Verantwortlichkeiten kennt, wer Arbeitsabläufe dokumentiert, wer technische Grundlagen sicher betreibt, schafft bereits Voraussetzungen, auf denen sich ein funktionierendes ISMS aufbauen lässt.

Schaubild eines erfolgreichen ISMS Setups mit Integration von Atlassian Jira und Confluence

Atlassian-Systeme als Basis für gelebte Informationssicherheit: Jira, Confluence und der Weg zum wirksamen ISMS

Jira und Confluence von Atlassian liefern dafür ein belastbares Fundament. Beide Systeme stellen keine Sicherheitslösung dar, aber sie unterstützen Strukturen, die ein ISMS voraussetzt. Rechteverwaltung, Prozessdokumentation, Ablauflogik, Versionshistorien – alle diese Funktionen tragen zur Stabilität bei. Vor allem aber bleiben beide Systeme auch für kleinere Unternehmen erschwinglich und betreibbar. Sie können cloudbasiert laufen, skalieren mit dem Bedarf, fügen sich in bestehende Umgebungen ein.

Ein gutes ISMS hängt nicht an der Norm. Es entsteht dort, wo Abläufe sichtbar werden. Jira bildet die Aufgabenlandschaft ab, strukturiert Vorgänge, weist Verantwortungen zu. Confluence dient als Nachweissystem, als Protokollinstanz, als Auditbasis. Zugriffskontrollen, Versionsstände, Kommentierungsmöglichkeiten – jedes Element liefert Bausteine für die Nachvollziehbarkeit. Nicht als Selbstzweck, sondern als Grundlage für Sicherheit.

Bei Honicon stehen solche Integrationen im Zentrum. Der Aufbau eines ISMS beginnt nicht im leeren Raum, sondern in den vorhandenen Prozessen. Systeme werden nicht ersetzt, sondern verknüpft. Wo früher Abläufe per E-Mail liefen, entsteht ein Ticketsystem. Wo Dokumente auf Netzlaufwerken lagen, wächst eine strukturierte Wissensdatenbank. Das Ziel liegt nicht in der lückenlosen Dokumentation, sondern in der Reduzierung von Risiken durch Klarheit.

PragmatischeIT-Sicherheit für KMU:
Mit CyberRisikoCheck und Atlassian-Systemen Risiken sichtbar machen und Prozesse absichern

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat in der DIN SPEC 27076 einen Standard geschaffen, der speziell auf kleine und mittlere Unternehmen abzielt. Der sogenannte CyberRisikoCheck baut auf pragmatische Einschätzungen, bewertet Risiken entlang konkreter Fragestellungen. Honicon ist für die Abfrage dieses Standards offiziell qualifiziert. Die Prüfung erfolgt praxisnah, greift reale Prozesse auf, zeigt Lücken, benennt Maßnahmen.

Ein Unternehmen, das 15 Arbeitsplätze stellt, kann nicht mit einer IT-Sicherheitsabteilung aufwarten. Aber es trägt die gleiche Verantwortung. Daten von Kunden, interne Finanzzahlen, Zugriff auf Tools – jedes Element besitzt ein Schutzbedürfnis. Der Unterschied liegt nicht im Anspruch, sondern im Weg dorthin. Und der lässt sich mit den richtigen Mitteln deutlich verkürzen.

Mit Automationen in Jira reduziert sich der manuelle Aufwand erheblich. Eskalationspfade laufen kontrolliert, Fristen erscheinen automatisch, Tickets dokumentieren Statuswechsel ohne Mehraufwand. Confluence greift diese Informationen auf, zeigt sie in dynamischen Dashboards, verlinkt Richtlinien mit Prozessen, ergänzt Prüfprotokolle um kommentierte Einträge. Der Aufwand sinkt, weil die Systeme das mittragen, was ohnehin stattfindet.

Ein Risiko entsteht oft nicht durch fehlende Technik, sondern durch nicht gelebte Prozesse. Wenn ein Admin-Zugang bestehen bleibt, weil niemand daran denkt. Wenn die Passwortänderung zwar verlangt, aber nicht überprüft wird. Wenn Mitarbeitende Zugriff auf Bereiche behalten, obwohl sie das Unternehmen verlassen. Ein ISMS deckt solche Punkte nicht auf, aber es verlangt die Antwort auf sie. Und genau dort setzt die Arbeit an.

Skalierbarkeit bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass ein Unternehmen mitwächst, sondern dass der Aufwand begrenzt bleibt. Eine Lösung, die für 300 Personen gedacht ist, passt nicht auf ein Team mit zehn Beschäftigten. Umgekehrt gelten viele Prinzipien unabhängig von der Größe. Zugriff nur nach Notwendigkeit. Klar dokumentierte Verantwortlichkeiten. Regelmäßige Überprüfung kritischer Systeme.

ISMS als Teil der Unternehmenspraxis Schaubild – von einem ISMS gehen nacheinander drei Aspekte-Icons aus: Planung, Sicherheit und Effizenz.

ISMS als Teil der Unternehmenspraxis :
Strukturen schaffen, Systeme integrieren, Sicherheit leben

Bei Honicon greifen Technik und Beratung ineinander. Wir bauen nicht nur Confluence auf, wir strukturieren auch die Inhalte. Wir installieren nicht nur Jira, wir entwickeln das Regelwerk für Aufgabenübergaben, Fristsetzungen und Nachweise. Dabei endet unser Engagement nicht bei der Anwendungsebene: Auf Wunsch konzipieren und implementieren wir auch die komplette zugrunde liegende Infrastruktur – ob On-Premises oder in der Cloud. Durch unsere Partnerschaften mit Anbietern wie Hetzner und Red Hat können wir maßgeschneiderte, leistungsfähige und sichere Systemlandschaften bereitstellen. Das ISMS bleibt dabei kein losgelöstes Projekt, sondern wird integraler Bestandteil des Arbeitsalltags. Es muss funktionieren, ohne Aufwand zu erzeugen – und Lücken schließen, bevor sie relevant werden.

Der Weg zur Zertifizierung nach ISO 27001 mag für viele kleine Unternehmen noch nicht im Fokus stehen. Aber der Schritt zu einem grundlegenden Sicherheitsverständnis liegt nahe. Wer weiß, welche Daten geschützt werden müssen, kennt auch die Stellen, an denen ein ISMS Wirkung entfaltet. Ob mit externem Audit oder interner Eigenkontrolle – entscheidend bleibt, dass das System funktioniert. Nicht auf dem Papier, sondern im Betrieb.

Ein ISMS schafft keine Sicherheit. Es schafft Bedingungen, unter denen Sicherheit möglich wird. Und es setzt Standards, die nachvollziehbar machen, wie damit umgegangen wird. Das lohnt sich nicht nur für Prüfende, sondern vor allem für das Unternehmen selbst. Denn wer Kontrolle über seine Informationen besitzt, verliert sie nicht an Dritte. Und wer Prozesse versteht, begegnet Risiken mit System – nicht mit Reaktion.

Autor: Thore Severin

Thore Severin
Thore hat Wirtschaftsrecht studiert und verfügt dadurch über ein fundiertes Wissen im Verwaltungsrecht sowie in weiteren Bereichen wie dem Zivil- und Strafrecht. Durch seine bisherigen beruflichen Stationen konnte er zudem Erfahrung im Immobilienbereich und in steuerrechtlichen Themen sammeln. In seiner Freizeit ist Sport ein fester Bestandteil seines Alltags.