Nachhaltige Berechtigungskonzepte für Confluence

Schaubild zu Berechtigungskonzepten für Confluence: Eine Person steht vor einer Team-Hierarchie die durch einen sicheren Zugang in Confluence geschützt ist

Berechtigungs-Chaos in Confluence

Wenn in Unternehmen mehrere Teams und Abteilungen gleichzeitig auf Confluence zugreifen, kann es schonmal zu einem unübersichtlichen Rechte-Wirrwarr kommen; Zu viele Administratoren, unklare Zuständigkeiten und Seiten, die nicht mehr auffindbar oder versehentlich für Unbefugte sichtbar sind. Das kann zu ernsthaften Problemen führen: Plötzlich liegt vertrauliche Information für alle offen, das Onboarding neuer Mitarbeiter*innen kostet unnötig viel Zeit und interne Prozesse geraten ins Stocken, weil niemand mehr so genau weiß, wer eigentlich wofür freigeschaltet ist oder sein darf. Nicht selten enden solche Situationen mit Sicherheitsrisiken, Compliance-Verstößen und einem wachsenden Berg an Verwaltungsaufwand.  

Dabei lässt sich eine durchdachte Berechtigungsstruktur in Confluence einfach umsetzen – vorausgesetzt, man geht strukturiert vor und denkt auch an die Zukunft.

Warum ein stringentes Berechtigungskonzept
so entscheidend ist

Ein gut durchdachtes Berechtigungskonzept sorgt zunächst einmal für Ordnung und Transparenz. Jeder weiß, auf welche Informationen er oder sie zugreifen kann und warum, und wer einen neuen Bereich oder eine Seite erstellen darf. Dadurch wird das Risiko von versehentlichen Datenlecks reduziert, und alle Beteiligten können effizienter zusammenarbeiten. Außerdem lassen sich Compliance-Anforderungen besser einhalten, weil vertrauliche Inhalte gezielt nur bestimmten Personenkreisen zugänglich gemacht werden.  

Zudem bietet ein nachhaltiges Konzept Spielraum für Wachstum und Veränderungen. Ob neue Mitarbeitende dazukommen, sich Abteilungen neu formieren oder wenn eine Integration mit Jira geplant ist: Hat man Rollen und Gruppen sauber definiert, kann man flexibel reagieren und behält bei Projekten und Confluence-Spaces den Überblick.

Eine Person mit der Beschriftung "Editor #2" steht vor einigen Ordnern und öffnet einen auf den sie Zugriff hat. Die anderne Ordner sind entweder grün oder grau um zu zeigen auf welche Editor #2 Zugriff hat und auf welche nicht.

Die wichtigsten Schritte beim Aufbau

  1. Ziele und Anforderungen klären: Überlege, welche Inhalte besonders sensibel sind und wie du sie schützen möchtest. Gibt es gesetzliche Vorgaben oder interne Compliance-Regeln? Wer sind die Stakeholder, die auf spezielle Bereiche zugreifen müssen?
  2. Rollen und Gruppen definieren: Schaffe klare Verantwortlichkeiten, indem du Rollen wie „Confluence-Administrator“, „Space-Administrator“ und „Redakteur*in“ festlegst. Überlege außerdem, welche Gruppen sich in Confluence (und möglicherweise auch in Jira) nutzen lassen, um Berechtigungen effektiv zu steuern.
  3. Globale und Space-Berechtigungen festlegen: Definiere, wer global Zugriff auf Confluence hat und wer Spaces erstellen darf. Auf Space-Ebene verteilst du Lese-, Bearbeitungs- und Administratorenrechte an die zuvor definierten Gruppen und Rollen.
  4. Sensibel mit Seitenbeschränkungen umgehen: Zu viele individuelle Seitenberechtigungen können schnell zu Chaos führen. Lege darum lieber eigene, klar umgrenzte Spaces für sensible Inhalte an und vermeide es, zu viele Sonderfälle zu schaffen.
  5. Dokumentation und Schulung: Dokumentiere dein Berechtigungskonzept an zentraler Stelle und stelle sicher, dass alle, die mit Rechten in Confluence arbeiten, ausreichend geschult sind. Nur so bleiben Strukturen auch langfristig übersichtlich und sicher.
  6. Regelmäßige Überprüfung und Pflege: Ein Berechtigungskonzept ist nie fertig. Mitarbeitende verlassen das Unternehmen, Projekte werden archiviert oder neue Abteilungen entstehen – all das muss in den Berechtigungen abgebildet werden, damit nichts aus dem Ruder läuft.

Ein einfaches Beispiel

Ein nachhaltiges Berechtigungskonzept in Confluence beginnt oft mit allgemeinen Gruppen wie „Admins“, „Editors“ und „Readers“. Diese Basis ist für kleinere Organisationen mit klaren Hierarchien geeignet. Wenn sich das Unternehmen weiter strukturiert, sollten Gruppen differenzierter benannt werden – zum Beispiel „Editor-Marketing“ oder „Reader-IT“ – und gezielt den jeweiligen Bereichen zugewiesen werden. So erhalten Mitarbeitende in ihren eigenen Bereichen Bearbeitungsrechte und in anderen nur Leserechte. Mit dem Wachstum steigt die Komplexität, etwa wenn sich Abteilungen wie die IT weiter aufteilen. Dank sprechender Gruppennamen wie „Editor-IT-Infra“ bleibt das Konzept auch bei Änderungen nachvollziehbar und wartbar.

Diagram zu Berechtigungen: "Editor Marketing" hat Bearbeitungsrechte für Marketing Budget und IT-Articles. "Reader IT" hat Lesezugriff auf IT-Articles und IT-Frontend. "Editor IT" hat Bearbeitungsrechte auf IT-Frontend und IT-Backend.

Die Realität zeigt natürlich, dass es in vielen Fällen auch sinnvoll sein kann, Gruppen und Bereiche nicht an Abteilungen zu binden. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es je nach Unternehmen unterschiedliche Herangehensweisen an dieses Thema gibt. Unser Ziel ist erreicht, wenn wir ein Berechtigungskonzept umgesetzt haben, das den Anforderungen unserer Kunden entspricht und zugleich nachvollziehbar, nachhaltig und wartbar ist.

Professionelle Unterstützung mit Blick auf Nachhaltigkeit

Die Planung oder Neuausrichtung eines Berechtigungskonzepts kann auf den ersten Blick kompliziert wirken. Gerade mit Blick auf eine nachhaltige Nutzung lohnt es sich jedoch, frühzeitig für eine durchdachte Struktur zu sorgen. Eine neutrale Beratung bietet dabei Orientierung und sorgt dafür, dass Sicherheit, Compliance und effiziente Zusammenarbeit langfristig Hand in Hand gehen. 

Und so gehen wir vor:

  • Bestandsaufnahme: Gemeinsam werfen wir einen Blick auf deine aktuelle Rechtevergabe und prüfen, wie sie in ein neues, zukunftsfähiges Konzept eingebettet werden kann.  
  • Konzeption: Unter Berücksichtigung deiner Anforderungen entsteht ein klares Rollenmodell, ergänzt durch sinnvolle Gruppen – idealerweise so gestaltet, dass es sich auch auf andere Tools wie Jira erweitern lässt.  
  • Implementierung: Wir begleiten die technische Umsetzung Schritt für Schritt und stellen sicher, dass alle User genau die Zugriffsrechte erhalten, die sie für ihre Arbeit benötigen.  
  • Training und Dokumentation: Ein Konzept ist nur so gut, wie die Menschen, die damit arbeiten. Darum gehören Schulungen und verständliche Anleitungen für alle Beteiligten zur erfolgreichen Umsetzung eines Berechtigungssystems – damit die Rechteverwaltung auch langfristig verständlich und sicher bleibt.

Ein durchdachtes Berechtigungskonzept für Confluence erhöht nicht nur die Sicherheit und Übersichtlichkeit, sondern spart auf lange Sicht Zeit und vermeidet unnötige Risiken. Wenn in deinem Unternehmen bereits erste Anzeichen für Unklarheiten bei der Rechtevergabe sichtbar werden oder du das System direkt zukunftssicher gestalten möchtest, lohnt sich ein gezielter Blick auf Wachstum und Weiterentwicklung. Eine ausgewogene Balance zwischen Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit ist dabei entscheidend. Wer Unterstützung benötigt, kann auf unsere professionelle Beratung setzen, um gemeinsam eine nachhaltige Struktur zu entwickeln und so langfristig von einer verlässlichen Rechteverwaltung zu profitieren.

Autor: Caroline Weber

Caroline Weber
Caroline ist Beraterin bei der Honicon GmbH. Mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik und Erfahrung in der Softwareberatung sind ihre Spezialgebiete Projektmanagementprozesse und -standards. Außerdem beschäftigt sie sich gerne mit ISMS-Themen.