Gerade in der modernen, vernetzten Welt ist es wichtig, Inhalte nicht nur in der eigenen Landessprache zur Verfügung zu stellen – eine Mehrsprachigkeit ist erwarteter Standard. Übersetzungen von einigen wichtigen Elementen waren in Jira schon länger möglich. So konnte man global verwendete Bezeichnungen von Status, Lösungen, Prioritäten und Vorgangstypen einfach in mehreren Sprachen zur Verfügung stellen. Aber auch wenn man diese vorhandenen Möglichkeiten genutzt hat, blieben oft Kleinigkeiten, die nur in der Installationssprache des Systems dargestellt wurden.
Seit der Version von Jira Service Desk 4.11 (ab Version 4.14 umbenannt in Jira Service Management) kann nun allerdings außerdem das Service Portal, also diverse weitere Elemente, übersetzt werden: Anfragetypen für Kunden, ferner deren Bezeichnungen, Beschreibungen, Felder und Gruppen, sowie das Kundenportal an sich und sogar die Ankündigungen und Benachrichtigungen. So können die Service Portale in mehreren Sprachen unterschiedlich dargeboten bzw. regionale Nuancen berücksichtigt werden. So steht einer Mehrsprachigkeit auch in Jira nichts mehr in Wege.
Spracheinstellungen in den Projekteinstellungen
Während man in der Vergangenheit vielleicht etwaige Apps aus dem Atlassian Marketplace genutzt hat, um Jira Service Magement zu übersetzen, geht dies nun ganz einfach über die gewohnte Administration von Jira und ist ohne zusätzliche Installation verfügbar.
Die Sprachen lassen sich auf Projektbasis einstellen und dort, jeweils unabhängig voneinander, konfigurieren. Wie sich in obigem Screenshot erkennen lässt, sind so auch mehr oder auch weniger Sprachen möglich, als man sonst an anderen Stellen im System verwendet. Verändert man etwas an dem Projekt, fügt also beispielsweise einen neuen Anfragetypen hinzu, wird sofort deutlich, dass dieser noch übersetzt werden muss. Bis eine Sprache (z.B. Deutsch) vollständig übersetzt ist, kann man zwecks Schieberegler entscheiden, diese nicht zu veröffentlichen. Entsprechend kann auch nachträglich oder vorübergehend eine Sprache einzeln deaktiviert werden.
Jira Service Mangement führt in der Administration sehr übersichtlich, tabellarisch durch die Übersetzung für die jeweilige Sprache. Jedes Element wird separat übersetzt und kann angepasst werden. Wird eines vergessen, wird dies markiert. Dies beeinflusst auch, ob die Sprache insgesamt als vollständig übersetzt angezeigt wird. Zu beachten ist hier, dass beim Hinzufügen einer neuen Sprache, diese nicht bereits maschinell übersetzt ist. Das heißt, dass alle Felder dann leer sind, was bei umfangreichen Service Portalen eine Menge Arbeit bedeuten kann – es handelt sich hier also nicht um eine One-Click-Lösung, um das Kundenportal auf Deutsch zu übersetzen.
Wie stellt man die Sprache für Benachrichtigungen ein?
Auch die Sprache der Benachrichtigungen, also die E-Mails die ein Kunde von Jira bzw. dem Service Portal erhält, lassen sich einstellen. Diese gelten auch für das Projekt selbst. Hier allerdings lassen sich die sprachlichen Nuancen nicht vollständig individualisieren. Stattdessen verlässt man sich hier vornehmlich auf die Übersetzungen, die von Atlassian zur Verfügung gestellt werden.
In dem Screenshot rechts lässt sich erkennen, dass zwar der Inhalt der Benachrichtigung sich anpassen lässt, aber Fragmente bestehen werden, deren Übersetzung von Jira selbst bestimmt werden. Es handelt sich zwar um simple Dinge, wie “Anfrage betrachten” aber auch hier kann es zu Situationen kommen, wo diese im Rahmen der Mehrsprachigkeit etwas genauer angepasst werden wollen.
Welche Spracheinstellung gilt für einen Kunden?
Besucht ein Nutzer auf ein Service Portal, stellt sich die Frage, welche Sprache im Rahmen der Mehrsprachigkeit greift. Hat ein Kunde in seinem Profil eine Sprache selbst gewählt, wird diese angezeigt. Andernfalls gilt der Standard des jeweiligen Projektes – sowohl für die Anzeige im Service Portal als auch die Sprache der Benachrichtigungen. Diese lassen sich sogar unabhängig voneinander einstellen. In unserem ersten Screenshot ist dies beispielsweise Englisch für das Service Portal, was durch den grau hinterlegten Tag deutlich wird. Ein spontaner Wechsel zwischen den Sprachen ist für die Kunden ohne Weiteres nicht möglich. Dazu müssten diese ihre Sprache im Nutzerprofil jedes Mal umstellen.
Fazit
Mehrsprachigkeit ist ein Anspruch, der erfüllt werden sollte und wird dank der neuen Funktionalitäten in Jira Service Management nun noch einfacher. Anstatt die Entscheidung zu treffen, ob ein Kundenportal in Deutsch oder Englisch zur Verfügung gestellt wird, kann nun sogar beschlossen werden, auch weitere, relevante Sprachen für einen Kundenkreis, ob intern oder extern, anzubieten. Dank der kleinschrittigen Darstellung der Übersetzungsmöglichkeiten in Jira, wird neben der Mehrsprachigkeit auch möglich, auf dem Service Portal auf regionale Feinheiten einzugehen.
Als Honicon empfehlen wir ein Upgrade auf die neuste LTS Version (Long Term Support release) von Jira Service Desk bzw. Jira Service Management hinter Version 4.11 – nach aktuellem Stand zur Veröffentlichung dieses Beitrag wäre die Jira Service Desk 4.13. So kann man die neuen, aber erprobten Funktionen nutzen. Gerne unterstützen wir bei einem Update.
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